DIE HEILSBOTSCHAFT NACH MATTHÄUS

12. Jesu Todesgang nach Golgatha, seine Kreuzigung und sein Sterben

32Während sie aber (zur Stadt) hinauszogen, trafen sie einen Mann aus Cyrene namens Simon an; diesen zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen.
33Als sie dann auf einem Platz namens Golgatha, das bedeutet Schädelstätte, angekommen waren,
34gaben sie ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; doch als er ihn gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.
35Nachdem sie ihn dann gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleidungsstücke unter sich, indem sie das Los um sie warfen,
36setzten sich hierauf nieder und bewachten ihn dort.
37Über seinem Haupt hatten sie eine Inschrift angebracht, die seine Schuld angeben sollte; sie lautete: »Dieser ist Jesus, der König der Juden.«
38Sodann wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, der eine zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken.
39Die Vorübergehenden aber schmähten ihn, wobei sie den Kopf schüttelten
40und ausriefen: »Du wolltest ja den Tempel abbrechen und ihn in drei Tagen wieder aufbauen! Hilf dir nun selbst, wenn du Gottes Sohn bist, und steige vom Kreuz herab!«
41Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten mit den Worten:
42»Anderen hat er geholfen, sich selber kann er nicht helfen! Er ist der König von Israel: so steige er jetzt vom Kreuz herab, dann wollen wir an ihn glauben!
43Er hat auf Gott vertraut: der rette ihn jetzt, wenn er ihm wohlwill! Er hat ja doch behauptet: ›Ich bin Gottes Sohn.‹«
44In der gleichen Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.

Jesu Sterben; die Wunderzeichen bei seinem Tode

45Aber von der sechsten Stunde an trat eine Finsternis über das ganze Land ein bis zur neunten Stunde.
46Um die neunte Stunde aber rief Jesus mit lauter Stimme aus: »Eli, Eli, lema sabachthani?«, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«.
47Als einige von den dort Stehenden dies hörten, sagten sie: »Der ruft den Elia!«
48Und sogleich lief einer von ihnen hin, nahm einen Schwamm, tränkte ihn mit Essig, steckte ihn an ein Rohr und wollte Jesus trinken lassen.
49Die anderen aber sagten: »Laß das! Wir wollen doch sehen, ob Elia wirklich kommt, um ihm zu helfen.«
50Jesus aber stieß noch einmal einen lauten Schrei aus und gab dann seinen Geist auf.
51Da zerriß der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke, die Erde erbebte und die Felsen zersprangen,
52die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt,
53kamen nach seiner Auferstehung aus ihren Gräbern hervor, gingen in die heilige Stadt hinein und erschienen vielen.
54Als aber der Hauptmann und seine Leute, die Jesus zu bewachen hatten, das Erdbeben und was (sonst noch) geschah, sahen, gerieten sie in große Furcht und sagten: »Dieser ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«

55Es waren dort aber auch viele Frauen zugegen, die von weitem zuschauten; sie waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm Dienste geleistet.
56Unter ihnen befanden sich Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus und des Joseph, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.